Arthur
Schnitzler Biographie
Arthur Schnitzler kam als erster Sohn
der insgesamt vier Kinder des jüdischen Laryngologen (Facharztes für
Kehlkopferkrankungen) Johann Schnitzler und dessen Gattin Luise,
Tochter des Wiener Arztes Philipp Markbreiter, in der Praterstraße
16 (Wien 2, Leopoldstadt) zur Welt.
Von 1871 bis 1879 besuchte er das
Akademische Gymnasium und legte am 8. Juli 1879 die Matura mit
Auszeichnung ab. Danach studierte er an der Universität Wien Medizin
und wurde am 30. Mai 1885 zum Dr. med. promoviert. Sein jüngerer
Bruder Julius wurde ebenfalls Arzt.
1885 bis 1888 arbeitete er als
Assistenz- und Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien
und war danach bis 1893 Assistent seines Vaters an der
laryngologischen Abteilung der Poliklinik in Wien, betätigte sich
aber bereits in dieser Zeit als Schriftsteller. Sein literarisches
Debüt gab er mit Liebeslied der Ballerine 1880 in der Zeitschrift
Der freie Landbote und veröffentlichte in der Folge Gedichte und
Erzählungen u. a. auch in Blaue Donau, Moderne Dichtung, Frankfurter
Zeitung und Freie Bühne. Seiner Feder entstammt aber auch eine
(einzige) wissenschaftliche Veröffentlichung: Über funktionelle
Aphonie und deren Behandlung durch Hypnose und Suggestion (1889). Von
1886 bis 1893 verlegt sich Schnitzler auf die Medizinpublizistik und
verfasst mehr als 70 Beiträge, meist Rezensionen von Fachbüchern,
unter anderem als Redakteur der von seinem Vater gegründeten
Internationalen Klinischen Rundschau.[1]
Nach dem Tod seines Vaters 1893 verließ
er die Klinik und eröffnete seine eigene Praxis, zuerst am Burgring
1 (Wien 1, Innere Stadt), dann in der Frankgasse 1 (Wien 9,
Alsergrund). An dem 1895 posthum erschienenen Klinischen Atlas der
Laryngologie seines Vaters hatte er noch mitgewirkt. Ab 1890 war
Schnitzler gemeinsam mit seinen Freunden Hugo von Hofmannsthal und
Richard Beer-Hofmann einer der Hauptvertreter des Jungen Wien, der
literarischen Wiener Moderne, deren bevorzugter Treffpunkt das Café
Griensteidl war. Schnitzler besuchte aber auch gerne das Restaurant
Leidinger in der Kärntner Straße 61 und war auch mit Sigmund Freud
bekannt. Er ist einer der bedeutendsten Kritiker der
österreichisch-ungarischen K.u.k.-Gesellschaft und ihrer Entwicklung
um die Jahrhundertwende.
Seit Anfang des 20. Jahrhundert gehörte
der Literat zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen.
Nach der Veröffentlichung von Leutnant Gustl, in dem er den
Ehrenkodex des österreichischen Militärs angreift, wurde ihm am 14.
Juni 1901 der Offiziersrang als Oberarzt der Reserve aberkannt.
Mit Beginn des Ersten Weltkrieges ging
das Interesse an seinen Werken zurück. Dies hing auch damit
zusammen, dass er sich als einer der wenigen österreichischen
Intellektuellen nicht für die Kriegstreiberei begeistern konnte.
1921 wurde ihm anlässlich der Uraufführung des Reigen ein Prozess
wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses gemacht. Er zog daraufhin
seine Aufführungsgenehmigung zurück. In der Folgezeit isolierte
sich der Schriftsteller wegen physischer und psychischer Probleme
zunehmend. In seinen letzten Lebensjahren schrieb er vor allem
Erzählungen, in denen er Einzelschicksale um die Jahrhundertwende
aus psychologischer Sicht darstellte.
Als Schnitzler am 26. August 1903 die
21-jährige Schauspielerin Olga Gussmann heiratete, war der
gemeinsame Sohn Heinrich bereits ein Jahr alt.
1910 kaufte er von Hedwig Bleibtreu das
Haus in der Sternwartestraße 71 (Wien 18, Währing), in deren Nähe
auch seine Bekannten, wie Richard Beer-Hofmann oder Felix Salten
wohnten.
1921 wurde er von seiner Frau
geschieden und erzog von da an seine Kinder Heinrich und Lili allein.
Der Sohn arbeitete später als Regisseur.
Der Freitod seiner Tochter im Jahr 1928
erschütterte ihn sehr. Am 21. Oktober 1931 starb Schnitzler, einer
der einflussreichsten deutschsprachigen Autoren des frühen 20.
Jahrhunderts, im Alter von 69 Jahren an einer Hirnblutung. Sein
Ehrengrab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof,
Israelitischer Alter Teil, Tor 1 neben den Gräbern von Friedrich
Torberg, Gerhard Bronner und Harry Weber.
Schnitzler schrieb Dramen und Prosa
(hauptsächlich Erzählungen), in denen er das Augenmerk vor allem
auf die psychischen Vorgänge seiner Figuren lenkt. Gleichzeitig mit
dem Einblick in das Innenleben der Schnitzlerschen Figuren bekommt
der Leser auch ein Bild von der Gesellschaft, die diese Gestalten und
ihr Seelenleben prägt.
Die Handlung der Werke Schnitzlers
spielt meist im Wien der Jahrhundertwende. Viele seiner Erzählungen
und Dramen leben nicht zuletzt vom Lokalkolorit. Ihre handelnden
Personen sind typische Gestalten der damaligen Wiener Gesellschaft:
Offiziere und Ärzte, Künstler und Journalisten, Schauspieler und
leichtlebige Dandys, und nicht zuletzt das süße Mädel aus der
Vorstadt, das zu so etwas wie einem Erkennungszeichen für Schnitzler
wurde und für seine Gegner zu einem Stempel, mit dem sie Schnitzler
als einseitig abqualifizieren wollten.
Es geht Schnitzler meist nicht um die
Darstellung krankhafter seelischer Zustände, sondern um die Vorgänge
im Inneren gewöhnlicher, durchschnittlicher Menschen mit ihren
gewöhnlichen Lebenslügen, zu denen eine Gesellschaft voll von
ungeschriebenen Verboten und Vorschriften, sexuellen Tabus und
Ehrenkodices besonders die schwächeren unter ihren Bürgern
herausfordert.
Wie Sigmund Freud in der Psychoanalyse
bringt Arthur Schnitzler etwa zur gleichen Zeit jene Tabus
(Sexualität, Tod) zur Sprache, die die damalige bürgerliche
Gesellschaft und deren Moral unterschlägt. Im Gegensatz zu Freud
offenbart sich das Wesen dieser Gesellschaft und ihrer Teilnehmer bei
Schnitzler nicht als (vorher) Unbewusstes, sondern als
„halb-Bewusstes“ etwa im inneren Monolog eines Protagonisten.[2]
Schnitzlers Werke beschäftigen sich
häufig mit Themen wie Ehebruch (z.B. im Drama Der Reigen),
heimlichen Affären und Frauenhelden (Anatol, Dramenzyklus).
Nicht zufällig war es Schnitzler, der
mit seiner Novelle Leutnant Gustl (1900) den inneren Monolog in die
deutschsprachige Literatur einführte. Mithilfe dieser besonderen
Perspektive gelang es ihm, dem Leser einen tieferen, direkteren
Einblick in die inneren Konflikte seiner Figuren zu geben. Er führte
diese Erzählform auch in Fräulein Else fort.
In dem Roman Der Weg ins Freie und im
Stück Professor Bernhardi befasste sich Schnitzler mit dem in Wien
stark ausgeprägten Antisemitismus.
Zugleich ist er einer der großen
Diaristen der deutschen Literatur. Von seinem siebzehnten Lebensjahr
bis zwei Tage vor seinem Tod führte er pedantisch Tagebuch. Es wurde
posthum 1981 veröffentlicht.
Schnitzlers Traumnovelle bildete die
Vorlage für Stanley Kubricks Kinofilm Eyes Wide Shut. Schnitzlers
Werk war bereits viel früher für das Medium Film entdeckt worden.
Die erste Verfilmung erfolgte bereits 1914 („Liebelei“), namhafte
Filmkünstler bedienten sich immer wieder seiner Stoffe (z.B. Max
Ophüls, „Liebelei“ (1933), „Der Reigen“ (1950)).
Werke
Sterben (Novelle, 1892)
Blumen (Novelle, 1894)
Ein Abschied (Novelle, 1896)
Die Frau des Weisen (Novelle, 1897)
Der Ehrentag (Novelle, 1897)
Die Toten schweigen (Novelle, 1897)
Frau Berta Garlan (Roman, 1900)
Leutnant Gustl (Novelle, 1900)
Der blinde Geronimo und sein Bruder
(Novelle, 1900)
Andreas Thameyers letzter Brief
(Novelle, 1902)
Die griechische Tänzerin (Novelle,
1902)
Das Schicksal des Freiherrn von
Leisenbohg (Erzählung, 1903)
Die Fremde (Erzählung, 1903)
Die Weissagung (Erzählung, 1904)
Das neue Lied (Erzählung, 1905)
Der Tod des Junggesellen (Erzählung,
1907)
Der tote Gabriel (Erzählung, 1908)
Der Weg ins Freie (Roman, 1908)
Das Tagebuch der Redegonda (Erzählung,
1909)
Der Mörder (Erzählung, 1910)
Die dreifache Warnung (Erzählung,
1911)
Die Hirtenflöte (Erzählung, 1911)
Professor Bernhardi (Drama, 1912)
Frau Beate und ihr Sohn (Erzählung,
1913)
Doktor Gräsler, Badearzt (Erzählung,
1917)
Casanovas Heimfahrt (Novelle, 1917)
Ich (Novelle, 1917)
Fräulein Else (Novelle, 1924)
Die Frau des Richters (Erzählung,
1925)
Traumnovelle (Novelle, 1926)
Spiel im Morgengrauen (Novelle,
1926/27)
Therese. Chronik eines Frauenlebens
(Roman, 1928)
Abenteurernovelle (Novellenfragment,
1928)
Flucht in die Finsternis (Erzählung,
1931)
Interpretation
Die Novelle Fräulein Else ist ein
typisches Werk der Wiener literarischen Moderne, auch Ästhetizismus
genannt. Es zeigt die Liebes- und Existenzprobleme der höheren
bürgerlichen Schicht auf. Arthur Schnitzlers Werk ist durchzogen von
dem Versuch, adäquate sprachliche Ausdrucksmöglichkeiten für die
innerpsychischen Vorgänge des Menschen zu finden. In Fräulein Else
gelingt ihm dies über die Darstellungsform des inneren Monologes in
vorzüglicher Weise: Der Leser nimmt aus der Innenperspektive der
Protagonistin an der Geschichte und den Gedanken Elses teil;
Schnitzler erzeugt so zugleich Identifikation mit und Distanz zur
Heldin. Die monologische Abspiegelung der inneren Realität wird nur
gelegentlich durch die direkte Darstellung äußerer Dialoge
unterbrochen: Auf diese Weise gelingt es Schnitzler den
eigentümlichen Kontrast zwischen innerer und äußerer Realität
episch abzubilden.
Geld spielt eine essentielle Rolle. Es
ist der Verursacher für die ganze Misere. Die gut situierten
Personen im Hotel sind alle angesehene Leute, jedoch nicht aus der
moralischen und scharf enttarnenden Sicht Elses, in der sie sie alle,
sogar ihren Vater, als Schufte bezeichnet und damit die Brüchigkeit
ihrer Familie, sowie die Lebenslügen einer privilegierten
Gesellschaft aufdeckt.
In ihren Überlegungen kommt auch
folgender Satz vor: (S. 44, Z. 25 „Vor den Schlangen habe ich keine
Angst. Wenn mich nur keine in den Fuß beißt.“) Dies hat einen
mythologischen Zusammenhang mit Eurydike, die auf der Flucht vor
einem Vergewaltiger auf eine Giftschlange trat und deren Biss in den
Fuß erlag.
Else verfügt über eine sehr instabile
Persönlichkeit mit hoher Spontaneität (S. 52, Z. 3: „Auch als
Tote will ich nicht mehr zurück. Und Papa und Mama sollen sich nicht
kränken mir geht es besser als ihnen. Und ich verzeihe ihnen. Es ist
nicht schade um mich.“; S. 52, Z. 19 „Aber es ist ja alles nicht
wahr. Ich werde nicht scheintot sein und tot auch nicht. Ich werde
mich überhaupt gar nicht umbringen, ich bin ja viel zu feig.“)
Dies zeigt ihre vollkommene Unentschlossenheit. Dieses Wechselspiel
setzt sich über mehrere Seiten fort.
Schnitzler kritisiert die Lügen der
höherrangigen Gesellschaft sowie die egozentrischen Wünsche der
Männer, denen die armen Mädeln hilflos ausgeliefert sind. (S. 33,
Z. 15 „Also, Else, ich bin bereit – Doktor Fiala soll übermorgen
um zwölf Uhr mittags die dreißigtausend Gulden haben – unter
einer Bedingung […] Nichts anderes verlange ich von Ihnen, als eine
Viertelstunde dastehen dürfen in Andacht vor Ihrer Schönheit“)
Im letzten Teil wird klar, dass Else
auch noch kurz vor ihrem Tode nicht von ihren Mitmenschen verstanden
wird (S. 78, Z. 20 „Dorsday, Dorsday! Das ist ja der –
Funfzigtausend! Wird er sie abschicken? Um Gottes Willen, wenn er sie
nicht abschickt? Ich muss es ihnen sagen. Sie müssen ihn zwingen. Um
Gottes willen, wenn alles umsonst gewesen ist? Aber jetzt kann man
mich noch retten. Paul! Cissy! Warum hört ihr mich denn nicht? Wisst
ihr denn nicht, dass ich sterbe? Aber ich spüre nichts. Nur müde
bin ich. Paul! Ich bin müde. Hörst du mich denn nicht? Ich bin
müde, Paul. Ich kann die Lippen nicht öffnen. Ich kann die Lippen
nicht öffnen. Ich kann die Zunge nicht bewegen, aber ich bin noch
nicht tot.“) Es geht am Ende nicht klar hervor, ob Else nun an
einer Überdosis gestorben ist oder doch nur die halluzinogenen
Auswirkungen des Veronals spürt und einschläft, da sie auch früher
schon einmal zwei Pillen auf einmal eingenommen hat. Sie bezeichnet
noch ihre Mitmenschen und die Familie als Mörder. Dies kann man
jedoch nicht nur auf physischer, sondern auch auf sozialer und
psychischer Ebene sehen. Interessant ist auch noch, ob der Vicomte
die Geldsumme überwiesen und somit den Vater gerettet hat oder ob
der Vater ins Kriminal gekommen ist, bzw. Selbstmord begangen hat.
Fräulein Else kann als
„Exemplifikation orthodox freudianischer Theoreme“ (Bühler?)
gelesen werden: In diesem Sinne lässt Arthur Schnitzler Else also
genau bestimmte psychologische Verhaltensmuster durchleben, welche
Sigmund Freuds Lehren entsprechen; er bettet diese jedoch mit den
Mitteln der Literatur ein in das gesellschaftliche Milieu des
zeitgenössischen Wien, dem auch Freuds Ideen entstammen. Trotz aller
ideellen und zeitgenössischen Nähe zu Freud - es gab einen
Briefwechsel zwischen beiden - betrachtete sich Schnitzler nicht als
dessen Anhänger.
Die Novelle wurde 1929 von Paul Czinner
als Stummfilm verfilmt. Die Rolle der Else spielte Elisabeth Bergner.
Novelle
Eine Novelle (lat. novus neu; ital.
novella Neuigkeit) ist eine kürzere Erzählung (siehe auch Kurzepik)
in Prosaform. Als Gattung lässt sie sich nur schwer definieren und
oft nur in Bezug auf andere Literaturarten abgrenzen. Hinsichtlich
des Umfangs bemerkte Hugo Aust, die Novelle habe oft eine „mittlere“
Länge, was sich darin zeigt, dass sie in einem Zug zu lesen sei. Der
Begriff „Novelle“ (diminuierte [verkleinerte] Form) weist auf
eine Neuheit hin. Häufig wird auch der Bezug zur italienischen
Renaissance-Kirche Santa Maria Novella angeführt, der auf die Zeit
der Entstehung schließen lässt. Als Begründer der
Novellentradition wird der Italiener Giovanni Boccaccio mit seinem
Decamerone („Zehntagewerk“) genannt.
Charakteristika
Eine Novelle ist eine
Erzählung von kürzerer bis mittlerer Länge. Oft wird darin ein
Konflikt zwischen Ordnung und Chaos beschrieben, was zu einem
Normenbruch und Einmaligkeit führt. Erzählt wird in der Regel ein
einziges Ereignis, daher kommt auch der Ausdruck, die Novelle sei der
Singularität verpflichtet. Novellen sind in der Regel sehr klar
strukturiert und verfügen über eine geschlossene Form. Oftmals
besitzt die Novelle ein Leitmotiv sowie ein (Ding-)Symbol. In vielen
Novellen hat auch der Zufall eine zentrale Bedeutung und ist oft das
konstituierende Element. Goethe formuliert 1827 in einem Gespräch
mit Johann Peter Eckermann als wesentliches Merkmal der Novelle „eine
sich ereignete unerhörte Begebenheit“. In Goethes Novelle mit dem
Titel Novelle ist von einem „seltsamen, unerhörten Ereignis“ die
Rede. Diese Begebenheit stellt oft den Wendepunkt der Handlung dar.
Oftmals leiden die Protagonisten an Isolation, Ausgrenzung oder einem
Mangel an Kommunikation. Weitere Kennzeichen der Novelle sind eine
straffe, überwiegend lineare Handlungsführung, der Wechsel zwischen
einem stark raffenden Handlungsbericht und dem gezielten Einsatz
szenisch und breiter ausgebildeter Partien an den Höhe- und
Wendepunkten (Peripetie), während die Handlung am Schluss meist
ausklingt und die Zukunft der Figuren nur angedeutet wird. Typisch
sind Vorausdeutungs- und Integrationstechniken wie Leitmotive,
Dingsymbole, die Dominanz des Ereignishaften sowie die Einbettung der
Haupthandlung in eine Rahmenhandlung.
Abgrenzung Drama
Theodor Storm schrieb,
die Novelle sei aufgrund ihres komponierten und strukturierten
Aufbaus „die Schwester des Dramas“. Aufgrund der Kürze von
Novellen liegt zumeist nur eine knappe Exposition vor, die den Leser
direkt ins Geschehen leitet. Im Unterschied zur Kurzgeschichte sind
für die Novelle typisch eine konsequente Ausformulierung des
zentralen Konflikts, eine Tendenz zur geschlossenen Form, ein
dialogischer Charakter sowie eine hohe Dichte. Die Novellenforschung
hat herausgearbeitet, dass die Novelle oft symbolisch gedeutet werden
kann und Sachverhalte verdichtet und so einen – nach Aust –
„unauslotbaren Sinn-Raum“ schafft.
Heyse Theorie
Regelmäßig wird im
Zusammenhang mit der Novelle die von Paul Heyse formulierte
Falkentheorie angeführt, die die beiden Kategorien Silhouette
(Konzentration auf das Grundmotiv im Handlungsverlauf) und Falke
(Dingsymbol/Symbol für das jeweilige Problem der Novelle) als
novellentypisch benennt. Heyse führt seine „Falkentheorie“
anhand von Boccaccios Falkennovelle aus dem Decamerone (9. Novelle
des 5. Tages) aus, erklärt dabei aber den Charakter novellistischer
Literatur nur bruchstückhaft und missverständlich, insbesondere
weil die von ihm gewählte Novelle überhaupt nicht typisch für die
Novellen des Decameron ist.
Externe Quellen:
http://www.referate10.com/referate/Literatur/41/Arthur-Schnitzler-----Fraulein-Else-reon.php
http://www.hausarbeiten.de/faecher/vorschau/106890.html
Quellen:
Wikipeida |